GESPRÄCH
ENGLISCH/DEUTSCH
Do. 3.11.2022
19.30 Uhr
WAGENHALLE
Eintritt: 9,- €
Foto: Celina Bostic
JIN, JIYAN, AZADI – FRAUEN, LEBEN, FREIHEIT!
Nach dem Tod der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini im September durch die sogenannte Sittenpolizei sind überall im Land Proteste ausgebrochen. Proteste gab es seit der Gründung der Islamischen Republik in 1979 immer wieder. Schon 1979 gingen viele Frauen gegen das frauenfeindliche Vorgehen des Regimes auf die Straße. Doch dieses Mal ist es anders. Die Zeit ist reif für eine Befreiung der Menschen vom iranischen Regime.
Angesichts der Entwicklungen der letzten Wochen im Iran rückt diese Podiumsdiskussion die Lage der Frauen im Iran in den Fokus spricht aber auch über Frauenrechte im Allgemeinen.
Ein Abend mit Gilda Sahebi (Politikwissenschaftlerin, Ärztin, TAZ-Autorin), Narges Kalhor (iranische Filmregisseurin, Videokünstlerin, Filmeditorin) und Dr. phil. Sarah Kiyanrad (Iranistik, LMU) sowie weiteren Redner*innen.
Einen eigens für die Thematik produzierten musikalischen Beitrag liefert Musiker Arash Sasan.
Im Zentrum der Musik von Arash Sasan und seiner Band steht der ausdrucksstarke, orientalisch geprägte Gesang. Mit ungeheurer Intensität erzählt der iranische Wahlmünchner von eigenen Erlebnissen oder vertont klassische persische Lyrik von Dichtern wie Saadi, Rumi oder Hafiz. Sein Kompositionsstil an der Gitarre überrascht mit starken Flamenco-Einflüssen, einer Musik, die ihn schon von Kindesbeinen an faszinierte. Im Iran der 80er Jahre war eine spanische Gitarre dann allerdings nicht mehr gern gesehen, und so eignete sich Sasan seine Kenntnisse mehr oder weniger heimlich und autodidaktisch an. Nach und nach entwickelte er seine typische Melange aus persischer Sprache und spanischer Harmonik/Rhythmik. Aktuell finden sich in der Musik von Arash Sasan und seiner Band orientalische Einflüsse vom Kaukasus bis zum Persischen Golf neben mediterranen Klängen und jazzigen Impulsen. Manchmal greift Sasan auch Volksliedhaftes auf – wie die Legende von der zwangsverheirateten Braut „Sari Gelin“, die sich in der Hochzeitsnacht das Leben nimmt, gesungen aus der Perspektive des liebenden jungen Mannes, den sie eigentlich erwählt hatte. Arash Sasan kann solche Geschichten in ihrer Tiefe und Dramatik schildern, ohne dabei kitschig zu sein. Und im nächsten Lied dominieren dann wieder Rhythmus und Lebensfreude.
Im Rahmen von Ist das Demokratie oder kann das weg?
Eine Veranstaltung der Pasinger Fabrik GmbH