nach Carlo Gozzi | mit Anleihen bei Friedrich Schiller Man erzählt sich so allerlei. Dass der Kaiser von China eine männermordende Monsterbestie zur Tochter habe, die ihn zwinge, ohne Ende Krieg zu führen mit rachedürstenden Vätern aus aller Herren Länder. Andere munkeln was von herrschaftlicher Strategie: Die »Bestie« sei reine Erfindung, um sich einer feindlichen Übernahme durch ausländische Prinzen zu erwehren. Der Faktencheck ergibt: Wer immer wähnte (und das waren viele), sein erlauchter Kopf samt der darin befindlichen Hirnkapazität prädestiniere ihn zum nächsten Kaiser von China (während man realiter zu blöd war, die Rätsel einer Frau zu lösen) - fand sich am Ende ohne (Kopf & Weib). Wir halten fest: Kaiser, Tochter, Freier. Quiz, Kopf ab, Krieg. Klingt reichlich verfahren. Zeit für ein neues Narrativ. Zeit für LIEBE. So etwa: Einer (ein Prinz, was sonst, aber ein seines Throns Beraubter) sieht ein Bild und ist hin. (Im Ernst? Verknallt in ein Bild?) Pfeift fortan auf Kopf und Leben (und Militärkarriere). Tod oder Turandot! Dann die Begegnung. Sie: Antlitz verhüllt. Da kann er nicht sehen, was er nicht sehen soll: Dass auch sie »hin« ist. Mögen die Spiele beginnen! Die Gladiatoren kämpfen um nicht weniger als ihr Leben. Uraufgeführt am 22. Januar 1762 am Teatro San Samuele, Venedig. Die Schillersche Variante ließ Goethe 1802 in Weimar aufführen.
Arno Friedrich TRUFFALDINO alias KANZLER, ZELIMA, WACHE Melda Hazirci TURANDOT Mario Linder KALAF Margrit Carls KAISER VON CHINA, TIMUR, SCHIRINA Theresa Bendel BARACH, ADELMA
Regie Andreas Seyferth
Assistenz Tanja Goldmann
Übersetzung/Fassung Margrit Carls
Raum Peter Schultze
Kostüm Johannes Schrödl
Klangdesign Kai Taschner
Lichtdesign Jo Hübner
Technik Max Reitmayer
Grafik Martina Körner