UKRAINE: LEARNING FROM A GOOD NEIGHBOUR 1918 – 2018

Wann:
2. November 2018 um 16:00 – 20:00
2018-11-02T16:00:00+01:00
2018-11-02T20:00:00+01:00

Foto: Alexander Chekmenev, Rudi Ruslan aus der Fotoserie „War-Torn“, 2014-2015

Ausstellung und interdisziplinäres Begleitprogramm

Kurator: Stefan-Maria Mittendorf
Vernissage: 17.10.2018, 19.00 Uhr
Grusswort: Yuri Yarmilko, Generalkonsul der Ukraine in München
Galerien: 1 – 3
Ausstellung: 18.10. – 18.11.2018
Öffnungszeiten: Di – So 16.00 – 20.00 Uhr
Eintritt: 4,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro

 

„A good neighbour“ lautetete das Motto der Istanbul Biennale 2017. Im selben Jahr war der griechische Satellit der Documenta Kassel mit dem engagierten Titel „Learning from Athens“ versehen. Der Begriff „Nachbarschaft“ ist auf vielen Ebenen lesbar – vom privaten häuslichen Umfeld bis zu Beziehungen zwischen Staaten und Kulturen. In einer globalen Welt ist jeder Nachbar/in.

Die Ausstellung „Ukraine: Learning from a good neighbour 1918 – 2018“ und das interdisziplinäre Begleitprogramm beleuchten die Herausforderungen und Möglichkeiten des nachbarschaftlichen Verhältnisses zur Ukraine und werfen gleichzeitig einen historischen Blick auf die Revolutionen seit 1918 und welche Auswirkungen diese bis zum Euromaidan 2014 bewirkt haben. Die gesellschaftliche Frage, die Divergenzen zwischen einer offenen und einer passiv verschlossenen Gesellschaft spielen dabei eine zentrale Rolle. Werke von ukrainischen und deutschen Künstler/innen führen einen zeitgenössischen Dialog. Ziel ist es, durch diesen Kulturaustausch Visionen für eine freie und demokratische Ukraine zu entwerfen.

Teilnehmende Künstler/innen: Piotr Armianovski (UA), Anatoly Byelov (UA), Alexander Chekmenev (UA), Kirill Golovchenko (DE/UA), Nikita Kadan (UA), Nikolay Karabinovych (UA), Maria Kulikovska (UA), Naomi Lawrence (DE) und Patricia Scherer (DE), Yuri Solomko (UA), Susanne Steinmassl (DE) und Julia Fuhr Mann (DE)

 

Begleitprogramm:

Di, 23.10.2018, 19.00 Uhr
Pasinger Fabrik, Galerien 1 – 3
Eintritt: 4,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro

Artist Talk. Christine Hamel, Bayerischer Rundfunk, Spezialgebiet Osteuropa im Gespräch mit der Künstlerin Maria Kulikovska, Kiew, Artist in Residence im Ebenböckhaus der LH München. Gespräch in englischer Sprache.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung

 

Mi, 24.10.2018, 18.30 – 20.00 Uhr
MVHS, Bäckerstr.14, Pasing
Eintritt: 6,00 Euro
H110402 – Vortrag Dr. Franziska Davies

Zwischen „Ost“ und „West“? Geschichte der postsowjetischen Ukraine
Mit der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 etablierte sich die Ukraine als unabhängiger europäischer Staat. Dennoch haftete ihr – mitunter bis heute – der Ruf der Künstlichkeit an. Tatsächlich setzte eine teilweise Desintegration des ukrainischen Staatsgebiets aber erst mit der russischen Intervention im Jahr 2014 ein. Die Geschichte der Ukraine lässt sich nicht auf einen Gegensatz zwischen „Ost“ und „West“ reduzieren, sondern ist die Geschichte eines Landes, das sich nach den Erfahrungen der gewalttätigen politischen Systeme des 20. Jahrhunderts und des Zusammenbruchs des Kommunismus neu zu erfinden versucht.
Eine Veranstaltung der Münchner Volkshochschule

 

Mi, 24.10.2018, 20.00 Uhr
Pasinger Fabrik, Kleine Bühne
Eintritt: 10,00 Euro, ermäßigt 8,00 Euro

Lesung „Die weiße Garde“ von Michail Bulgakow mit Schauspieler Herbert Schäfer
Der zum Teil autobiografische Roman spielt in Kiew in der chaotischen Umbruchzeit, die auf die Oktoberrevolution und den Zerfall des Russischen Reichs folgte. Protagonisten sind die Turbins, eine russische Familie: der 28-jährige Militärarzt Alexei, sein 17-jähriger Bruder Nikolka und seine 24-jährige Schwester Jelena. Zusammen mit ihren Freunden durchleben sie die Wirren und Entbehrungen des Bürgerkriegs. Der Roman beginnt im Jahr 1918, als in der Ukraine unter der deutschen Besatzung ein marionettenhaftes Regime gebildet wird.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kulturreferat der LH München

 

Do, 25.10.2018, 20.00 Uhr
Pasinger Fabrik, Kleine Bühne
Eintritt: 7,00 Euro, ermäßigt 5,00 Euro

Dokumentarfilm „The Trial: The State of Russia vs Oleg Sentsov von Askold Kurov. Estland, Polen, Tschechische Republik, 2017. 75 Min. Russisch, Ukrainisch mit englischen Untertiteln.
Am 14.05.2018 ist Oleg Sentsov in einen unbefristeten Hungerstreit getreten. Askold Kurov´s Dokumentarfilm, der 2017 auf der Berlinale gezeigt wurde, beginnt im August 2015 in einem Gerichtssaal in Rostov am Don: Ein Mann blickt durch die Gitterstäbe eines Käfigs. Seine Augen signalisieren, dass seine Nerven zum Zerreißen gespannt sind. Heute wird er das Urteil erfahren, dem er sich beugen soll – 20 Jahre Haft wegen Terrorismus, abzusitzen in Sibirien. Der Mann ist Oleg Sentsov, Filmregisseur, geboren im ukrainischen Simferopol, Maidan-Aktivist. Die Anklage: Als Kopf einer rechten antirussischen Terrorbewegung soll er Anschläge auf Brücken, Stromleitungen und ein Lenin-Denkmal geplant haben. Sentsov verteidigt sich, mutig und unerschrocken.
Kurov fragt nach der Wahrheit hinter dem politischen Schauprozess. Wurden die Belastungszeugen unter Druck gesetzt? Welche Auswirkungen hatten Untersuchungshaft und Prozess auf den Beschuldigten und dessen Familie? Zugleich dokumentiert der Film die Solidarität, die Sentsov von Filmemachern wir Agnieszka Holland, Ken Loach, Pedro Almodóvar erfuhr. Und von der European Film Academy, die sich hier zum Auftakt ihres 30. Jubiläums für die Freilassung von Sentsov engagiert.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Generalkonsulat der Ukraine in München

 

Fr, 09.11.2018, 19.30 Uhr
Pasinger Fabrik, Wagenhalle
Eintritt: 18,00 Euro, ermäßigt 14,00 Euro

Musikalisches Schauspiel „Der Meister und Margarita“ nach dem Roman von Michail Bulgakow.
Ein Klassiker der Moderne und so etwas wie der russische „Faust“ ist eine irrwitzige Mischung aus Satire, Drama, Fantasy und Romantik. Grotesk-komisch bis anrührend, mit starken Figuren und einer unbändigen Fabulierlust bietet er die Vorlage für einen prallen Theaterabend, der sowohl grandios unterhält als auch zum Nachdenken über menschliche Natur anregt.
Buch und Regie: Konstantin Moreth. Bühne: Günther Brendel. Kostüm: Bernadette Hug. Musik: Philipp Ortmeier. Darsteller/innen: Ursula Berlinghof, Moritz Katzmair, Pia Kolb, Isabel Kott, Johannes Schön und Robert Spitz

 

Di, 13.11.2018, 20.00 Uhr
Pasinger Fabrik, Kleine Bühne
Eintritt frei

Podiumsdiskussion „Learning from Ukraine. Können wir von dem demokratischen Aufbruch in der Ukraine lernen und als offene Gesellschaft den Wunsch nach großen Gefühlen nutzen?“
Moderation: Peter Hilkes (Lehrbeauftragter an der LMU München und an der Ukrainischen Freien Universität). Podium: Oleksandra Bienert (Community- und Menschenrechtsaktivistin, Berlin), Dr. Franziska Davies (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Historisches Seminar der LMU München, Geschichte Ost- und Südosteuropa), Dmytro Shevchenko (Konsul der Ukraine in München), Maria Kulikovska (Künstlerin, Kiew) und Karl-Heinz Brunner (MdB)
Eine Veranstaltung in Kooperation mit BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung