VICTOR ODER DIE KINDER AN DER MACHT
von Roger Vitrac
Victor, 9 Jahre alt und zwei Meter groß, feiert Geburtstag. Das bürgerliche Establishment um Victors Eltern gibt ein Fest mit Familienfreunden, Nachbarn, einem obligatorischen General – und all ihren (ungewollten) Spiegelbildern. Denn Victor, nach Aussage der Eltern „schrecklich intelligent“, möchte nicht nur herausfinden, „wo der Hammer hängt“, sondern auch wie man selbigen benutzt. Er beginnt die glänzenden Fassaden zu zerschlagen und sägt am bürgerlichen Interieur. Die Eltern greifen nach ihren Lebenslügen, wie nach ihrem letzten Strohhalm, doch das Kind ist einfach nicht mehr ruhig zu stellen.
Während Victor an allen vier Tischbeinen der Familie hobelt und ungebetene Gäste die Luft verpesten, werden Kriege vorbereitet, Affären vertuscht, Lieder geschmettert, in die Tasten gehauen und Verlorengegangenes beschworen. Die Komödie muss mit allen Mitteln am Laufen gehalten werden, die Leute schauen schließlich zu! Doch das von Victor entfachte Chaos ist unaufhaltbar und die auf Lügen und Schein gebaute Welt der Erwachsenen beginnt zu zerbröseln.
Zwischen „Fridays for Future“, der Unausweichlichkeit einer drohenden Katastrophe, Punk und DADA lässt Victor die Marionetten zum Brassbeat tanzen und dabei keine Unverschämtheit ungesagt. Das Ensemble feiert einen theatralen Abgesang auf die Welt, „wie sie immer war“. Denn Victor hat das Gefühl, die Zukunft ist schon da…
mit Rainer Haustein, Melda Hazirci, Peter Papakostidis, Verena Richter, Sarah Schuchardt, Neil Vaggers, Alexander Wagner
Regie Arno Friedrich Dramaturgie Laura Mangels Bühne & Kostüm Claudia Karpfinger, Katharina Schmidt Musik Neil Vaggers Puppenbau Tine Hagemann Licht Jo Hübner Assistenz Ilaria Grillo
Weitere Informationen zum Entstehen der Produktion unter: https://www.paspluspillepalle.de